Biografien der Moderne
Führung im Brücke Museum am 11. November 2024 um 15 Uhr
Ausgangspunkt von „Biografien der Moderne. Sammelnde und ihre Werke“ ist die Provenienzforschung am Brücke-Museum. Die Ausstellung verschiebt dabei den Fokus von den Herkunftsgeschichten der Kunstwerke zu den Biografien ihrer früheren Eigentümer*innen.
Vorgestellt werden acht jüdische Sammler*innen, die die Künstler der Brücke unterstützten und förderten. Zu ihnen gehören die Kunsthistorikerin Rosa Schapire, der Kunstkritiker Max Osborn, die Sammlerin Rosy Fischer, die Saloniere Elsa Glaser, der Ökonom Hans Heymann und sein Bruder, der Schriftsteller Walther Heymann, der Bankier Hugo Simon und der Kunsthändler Victor Wallerstein. Biografien der Moderne möchte an diese Persönlichkeiten erinnern und ihr Engagement für die Künstler der Brücke und der deutschen Moderne ehren.
Treffpunkt: im Foyer des Museums
Preis 22,00 (Führung und Eintritt)
Anmeldung erbeten
Sally Bowles und Erwin Piscator – Aufbruch in die Moderne
Stadtführung am 17. November 2024 um 11 Uhr
Erwin Piscator revolutionierte das Theater und machte es zu einem Ort der Politisierung. 1927 eröffnet er seine Bühne am Berliner Nollendorfplatz. Am heute als Metropol-Theater bekannten Haus beginnt unser Kiezspaziergang. Ganz in der Nähe befand sich übrigens – bis zum ihrem Abriss 1958 – die Amerikanische Kirche. Basierend auf eigenen Erlebnissen hat Christopher Isherwood, der von 1929 bis 1933 In der Nollendorfstraße lebte, die Vorlage für den Film „Cabaret“ geschrieben: den Roman „Leb wohl, Berlin“.
Spätestens seit den 1920er Jahren konnte sich in diesem Kiez ein Lesben- und Schwulenviertel etablieren, eine Stadtteilgegend mit einer Infrastruktur speziell für queere Menschen. Außerdem trafen sich hier viele russischen Emigranten; zeitweise lebten 400.000 nach der russischen Revolution in Berlin.
Die Moderne ist auch in der Winterfeldtstraße zu sehen. Hier befindet sich heute noch die in den 20iger Jahren größte Fernsprecheinrichtung Europas, heute natürlich anders genutzt. Der beliebte Winterfeldtmarkt ist eine Institution in der Stadt. Bereits im Jahre 1868 wurde hier die katholische Pfarrei St. Matthias gegründet und Ende des 19. Jahrhunderts baute man die gotisierende Hallenschiffkirche, die wir heute noch sehen können.
Weiter geht es zur Goltzstraße, die etwas von einem gemütlichen Wohnzimmer hat und die mit all ihrer Gastronomie und den kleinen Läden (und wir zeigen Ihnen unseren Lieblingsladen!) zum Flanieren einlädt. Hier befindet sich auch die schon 1981 gegründete Berliner Geschichtswerkstatt, ein gemeinnütziger Verein, der sich der Erforschung von Berliner Geschichte verschrieben hat.
Mit der schönen evangelischen Apostel-Paulus-Kirche, im historischen Backsteinbau vom Architekten Franz Schwechten errichtet, und erreichen wir unser Ziel.
Leitung: Susanne Storm und Heiner Wörmann
Treffpunkt: Metropol Theater, Nollendorfplatz 5
Preis: 20,00 € (inkl. Informationsmaterial)
Anmeldung erbeten
Träum weiter – Berlin, die 90er Jahre
Führung im C/O Berlin am 4. Dezember 2024 um 17 Uhr
Berlin in den 90ern: Nach dem Fall der Mauer 1989 befindet sich die Stadt im Übergang, in einem Transitraum zwischen Vergangenheit und Zukunft. Aufbruchstimmung wie Verlustängste liegen nah beieinander und bilden den Grundton dieser Zeit. Einzigartige Möglichkeitsräume eröffnen sich und führen zur Blüte kreativer Zwischennutzungen. Berlin wird zur Metropole der Subkulturen – gleichzeitig beginnt jedoch auch ein Ringen um die Gestaltung der neuen Hauptstadt und ihres Zentrums. Die Potenziale und Utopien der 90er Jahre haben sich nachhaltig in das Bild dieser Stadt eingeschrieben und prägen es bis heute.
Inmitten dieser Umbruchstimmung gründete im Jahr 1990 eine Gruppe von Fotograf:innen aus der ehemaligen DDR die Agentur OSTKREUZ mit Sitz in Ost-Berlin. Sie hat sich seitdem international als eine der wichtigsten Fotoagenturen Deutschlands etabliert. Diese Fotograf:innen beobachten mit genauem Blick die gesellschaftlichen Veränderungen und die Herausforderungen des Zusammenwachsens der ehemaligen Mauerstadt.
Treffpunkt: im Foyer des Museums, Hardenbergstr. 22-24
Preis 24,00 (Führung und Eintritt)
Anmeldung erbeten
Vom Böcklerpark zum Bethanien
Stadtführung am 12. Januar 2025 um 11 Uhr
Mit dem Kopf von Hans Böckler, dem ersten Vorsitzenden des DGB, fängt unser Stadtrundgang an (den Köpfen von Carl Legien und Wilhelm Leuschner werden wir noch begegnen) – und er endet am Bethanien, dem ehemaligen Diakonissen-Krankenhaus.
Was dazwischen liegt? Zum Beispiel der Urbanhafen mit dem Klinikum am Urban und der Beginenhof am Erkelenzdamm. Beeindruckende Architektur finden wir am Oranienplatz an mehreren Stellen: die Damenmantelfabrik Maaßen neben einem Warenhaus der Konsumgenossenschaft, gebaut von Max Taut im Stil der Neuen Sachlichkeit.
Ursprünglich ein Schifffahrtskanal zwischen Spree und Landwehrkanal, ist der Luisenstädtische Kanal heute ein Grünzug. Hier verlief früher die Mauer, so dass die Stadtentwicklung auf beiden Seiten brach lag. Am Ende des Kanals liegt das Engelbecken, ein Wasserbassin mit Fontänen, und hier haben Bruno und Max Taut mit dem Haus für den Verkehrsbund Ende der 20er Jahre ihre Spuren hinterlassen. Eine grandiose städtebauliche Inszenierung war die St.-Michael-Kirche – erst beim Anblick über die Längsseiten wird klar, dass es sich heute um eine Ruine handelt. Einen ebenfalls bedeutenden Bau sehen wir mit der St.-Thomas-Kirche aus der Schinkelschule.
Mitte des 19. Jahrhundert eröffnet, war das Bethanien bis in die 1960er Jahre ein Krankenhaus. Bürgerinitiativen sorgten dafür, dass das Gebäude erhalten blieb , und anschließend erfand sich der Ort als Kultur- und Bildungszentrum neu. Mit diesem beeindruckenden Gebäude endet der Rundgang: Sie können sich im Anschluss die aktuelle Ausstellung im Kunsthaus Bethanien anschauen (Eintritt frei) oder Sie machen eine Kaffee- oder Mittagspause im schönen Restaurant.
Leitung: Susanne Storm und Heiner Wörmann
Treffpunkt: Metropol Theater, Nollendorfplatz 5
Preis: 20,00 € (inkl. Informationsmaterial)
Anmeldung erbeten